Tage- und nächtelang stehen bzw. standen zahlreiche Feuerwehren im Bezirk Hermagor im Einsatz, um Unwetterschäden zu verhindern oder zu beseitigen.
Bereits am Montag, dem 29.10.2018, spitzte sich die Lage insbesondere in der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen zu. Ab den Mittagsstunden standen alle Feuerwehren der Gemeinden Kötschach-Mauthen und Dellach/Gail sowie mehrere Feuerwehren der Marktgemeinde Kirchbach und der Gemeinde Lesachtal wegen Hochwasser, Vermurungen und Verklausungen im Einsatz.
Gegen Abend hin zog ein kräftiger Sturm auf, welcher vor allem im Lesachtal, aber auch bis nach Hermagor für Schäden an Gebäuden und in Wäldern sorgte. Im Lesachtal wurde ein Fahrzeug von einem umstürzenden Baum getroffen. Die darin eingeschlossene Person konnte von den Einsatzkräften befreit werden. Die Feuerwehren überwachten die Brücken über den Gailfluss. Einige Brücken mussten schließlich aufgrund des Hochwassers gesperrt werden. Die Gailbrücke in Treßdorf wurde vom Wasser mitgerissen. Sturmschäden und Überschwemmungen führten zu zahlreichen Straßensperren im gesamten Bezirk.
Bereits am Montag stand auch die Feuerwehr Hermagor in erhöhter Alarmbereitschaft. So wurden nach dem Sturm einige Einsätze abgearbeitet. U.a. wurde die FF Hermagor zu einem Sturmschaden zu einem Gewerbebetrieb in Hermagor alarmiert bzw. waren Sturmschäden abzuarbeiten.
Am 30.10.2018, gegen 02:30 Uhr, spitzte sich die Lage im Bereich Rattendorf in der Gemeinde Hermagor aufgrund eines Dammbruches derart zu, dass für die Ortschaft Rattendorf Zivilschutzalarm ausgelöst werden musste. Der tiefergelegene westliche und nördliche Bereich des Dorfes wurde mit Wasser überflutet. Die betroffenen Personen wurden evakuiert und seitens der Stadtgemeinde wurde in Kooperation mit den Feuerwehren der Gemeinde Hermagor und dem Roten Kreuz eine Notunterkunft im Rathaus Hermagor installiert. Alle betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Einsatzkräfte retteten in letzter Minute auch die verängstigten Tiere aus den bereits überfluteten Ställen. Anschließend galt es, den Sachschaden in dem Dorf so gering wie möglich zu halten. Das Ausmaß der Katastrophe wurde am Morgen ersichtlich.
Am Vormittag spitzte sich die Lage weiter östlich in Möderndorf zu, da ein Damm unterspült wurde. Es wurde für die Ortschaft eine Zivilschutzwarnung ausgegeben. Über den Tag verschafften sich die Verantwortungsträger der Behörden einen Überblick über die Schadenslage und koordinierten die Hilfsmaßnahmen im Bezirk. Zahlreiche Straßen blieben weiterhin wegen des Hochwassers gesperrt. Weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten ist das Lesachtal, wo die Zufahrtsstraßen durch das Unwetter schwer beschädigt wurden.
Am Abend des 30.10.2018 bedrohte der steigende Wasserstand einige Wohnhäuser in Latschach, südöstlich des Pressegger Sees. Mehrere Feuerwehren standen hier während der ganzen Nacht im Pumpeinsatz, um Schäden zu verhindern. Am Morgen wurden sie vom Wasserbauamt mit weiteren Pumpen unterstützt.
Währenddessen gehen die Aufräumarbeiten in Rattendorf weiter. Mehrere Feuerwehren unterstützen die Betroffenen mit drei Großpumpen des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes sowie zahlreichen kleineren Pumpen. Auch die Kameraden der Feuerwehr Hermagor befinden sich im Einsatz in Rattendorf – Hier wurden seitens der FF Hermagor die Aufräumarbeiten der Räumlichkeiten übernommen, welche durch Heizöl usw. verunreinigt wurden.
Quelle: BFKDO Hermagor - BI Florian Jost